Unsere Kirche ist den Heiligen Petrus und Paulus geweiht und feiert am 29. Juni Patrozinium. An diesem Tag sowie am Aschermittwoch, am "Mittfasten-Tag" und am "Katharini-Tag" wird Kirtag gehalten. Am Wochenende um das Patrozinium findet das "Peterlfeuer" statt.
Mit großer Wahrscheinlichkeit kann angenommen werden, dass bald nach der Gründung des Benediktinerstiftes Seitenstetten1112 (feierliche Weihe von Kloster und Kirche 1116) die späteren Vögte dieses Stiftes, die Brüder Egino und Alram von Url, Schloss und Kirche von St. Peter wie auch den Ort errichtet haben.??
Dies dürfte in den Jahren 1137-1155 gewesen und darauf zurückzuführen sein, dass sich hier schon zur Römerzeit die Kreuzung zweier wichtiger Straßen befand: der Straße von Steyr nach Aschbach und der Straße von Wallsee nach Weyer. Allerdings gibt es über diese Gründung keinerlei schriftliche Quellen, sodass die historische Forschung auf sog. "Geschichtsreste" wie beispielsweise Mauerreste, Flurgrenzen, Straßenverläufe, Furten, Brücken usw. angewiesen ist.
Von den Vorgängerbauten der heutigen Kirche ist nichts erhalten, aber mit großer Wahrscheinlichkeit befand sich die ursprüngliche Burg an der Stelle der heutigen Kirche.
Das spätgotische Langhaus wurde etwa Mitte des 15. Jh.s erbaut. Es erhielt beim Eingang auf der Südseite 1769 eine barocke Vorhalle.
Um diese Zeit dürften auch die Langhausfenster barockisiert worden sein. Die Türen bei den Eingängen im Norden und Süden sind noch die alten, 8 cm dicken eisenbeschlagenen Flügel mit rundem Guckloch aus der Zeit um 1800.
Unsere Kirche obliegt dem Denkmalschutz und ist ein Kulturdenkmal.
Quellen und Literatur:
Geschichtliches zu unserem Kirchturm
Im Jahr 1770 erhielt der Turm unserer Kirche seine heutige Form. Bis dahin war er niedriger und hatte ein Pyramidendach. 1770 wurde er nach den Plänen eines Steyrer Baumeisters erhöht und erhielt einen barocken Zwiebelabschluss, der mit Kupfer eingedeckt wurde. Die Arbeiten führte damals ein St. Peterer Zimmermeister namens Feiertag aus. Das Turmkreuz wurde von einem Hammerschmiedmeister in Steyr ausgeführt und vergoldet. Im Ersten Weltkrieg sollte 1917 zusammen mit drei Glocken auch das Kupferdach des Turmes für Kriegszwecke abgeliefert werden. Der Turmhelm fand jedoch „wegen seiner Schönheit und ehrwürdigen Patina“ Gnade bei der kaiserlichen Ablieferungskomission und durfte bleiben. Im Jahr 2023 war erneut eine grundlegende Renovierung dringend notwendig. Schadhafte Holzteile des Turmhelms wurden erneuert, die Zwiebel neu mit Kupfer eingedeckt, die Zierteile und das Kreuz neu vergoldet sowie die Fassade ausgebessert. Im Turmkreuz war ein Metallbehälter verborgen, in dem sich Dokumente über die bisherigen Renovierungen befanden. Durch Wassereintritt sind die Schriftstücke leider teilweise stark beschädigt und an den Faltstellen gebrochen. Zwei Blätter stammen aus dem Jahr 1879 und sind mit 25. September 1879 datiert. Es wird darin von einer Renovierung unter dem damaligen Pfarrer Franz Egerer berichtet. Verzeichnet sind Papst, Bischof, Herrschaftsinhaber Graf Arthur Segur und die ausführenden Handwerker. Das zweite Blatt nennt die Gemeindevertretung unter Bürgermeister Ignaz Schwingenschuss, den Gemeindevorstand und den Ausschuss (vergleichbar mit dem heutigen Gemeinderat). Franz Egerer war von 1867 bis 1888 Pfarrer von St. Peter. Er veranlasste unter anderem die Entfernung der barocken Altäre und ließ unser Gotteshaus im neugotischen Stil einrichten. Die beiden anderen Dokumente wurden mit Datum 27. Juni 1954 von Pfarrer Johann Sigmund anlässlich der damaligen Renovierung angefertigt. Auch sie enthalten die Namen von Papst, Bischof, Pfarrer, Kaplan, Bundespräsident und Kanzler. Ebenfalls werden die erfolgten Arbeiten und die ausführenden Firmen genannt. Im zweiten Blatt des Jahres 1954 haben die Gemeindevertretung von Markt und Dorf, der Kirchenrat und die Lehrkräfte der Volks- und Hauptschule unterschrieben – wegen verschiedener Schreibmaterialien sind die Namen aber nur mehr teilweise erkennbar. Unter Pfarrer Johann Sigmund (1931 bis 1968) erfolgte nach Ende des Zweiten Weltkrieges eine Renovierung des Kirchendaches im Jahr 1948 und die Neuanschaffung von vier Kirchenglocken 1949. Mit der feierlichen Turmkreuzsteckung am Sonntag, 7. Juli 2024 findet die derzeitige Renovierung ihren vorläufigen Höhepunkt. An dieser Stelle gilt allen, die an der Renovierung mitgearbeitet bzw. sie durch Spenden unterstützt haben, ganz herzlicher Dank.